Früh morgens ging es los mit einem von unserer Buchhandlung organisierten Bus. Die Fahrt war lang und zäh und so wirklich angenehm waren unsere Mitfahrer nicht. Zumal hinter uns zwei Damen aus der Schweiz saßen, die einerseits hochgradig erkältet waren (und mir mit Inbrunst in den Nacken röchelten und husteten), bei jeder Pause Kette rauchten (und dementsprechend stinkend wieder in den Bus kamen - echt wiederlich!), den Bus mit einer abnormalen Lautstärke unterhielten und generell wohl weder von Anstand noch von Rücksicht etwas gehört hatten...
Nun denn, mit der Messe an sich hatte das ja nicht wirklich viel zu tun, dennoch war unsere Laune dementsprechend angespannt, als wir endlich in Frankfurt ankamen. Bessern sollte sie sich erst langsam. Wer an einem Samstag zur FBM fährt ist eigentlich selbst schuld: MENSCHEN! Überall viel zu viele Menschen. Man hat keine Zeit sich irgend etwas in Ruhe anzusehen. Es ist laut und eng und zu allem Überfluss glauben manche Leute, dass sie ihre wenige Monate alten Kinder oder Hunde zu einer Messe mitnehmen müssen. Für Leute, die sich in großen Menschenmengen unwohl fühlen ist es echt die Hölle. Vor allem die Vielfalt der Leute war faszinierend. Meckernde Mütter, unfreundliche Omas, geschäftige Anzugträger, quängelnde Kinder, pubertrierende Cosplayer, lesende Mauerblümchen, entnervte Begleiter... Alleine deswegen müsste ich das ganze Geschamel nicht nochmal haben.
Eine weitere Enttäuschung hielt für mich die Wissenschafts-Halle bereit. Teilchenphysik, Mikrobiologie, Strafrecht, Wirtschaftsmarketing, Life Science... Die sollten die Halle in NATURwissenschafts-Halle umbenennen. Und Mathe... und Jura... Die einzigen Fachzeitschriften, die sich nicht mit Recht und Ordnung, Zahlen oder Elektronen beschäftigt haben, waren welche über Kunst. Für mich als Sprachwissenschafts-Studentin jetzt nicht soooooo prickelnd. Selbst die einschlägigen Verlage haben lieber darauf verzichtet ihre philosophischen oder linguistischen Titel mitzubringen. HALLO???
Nächstes Jahr gehen wir lieber auf das Comicfest nach Erlangen oder die Essener Spielemesse!
Aber dennoch war nicht alles schlecht!
Besonders lobend erwähnen sollte ich an dieser Stelle auch das Team, dass sich um den Nichtlustig-Stand gekümmert hat. Die Wartezeiten bei der Signierstunde sprengten wirklich den Rahmen des Erträglichen, doch genau da sprang das Team ein. Sie verteilten Süßigkeiten, sprachen Mut zu und bedankten sich für unsere Gedult. Ein paar Gummibärchen und Freundichkeit stimmen einen um einiges milder, als Rumgeschubse, Belehrungen und Unfreundlichkeit. Kein Geheimnis und dennoch scheinen soooo viele Leute es trotzdem mit letzterem zu versuchen...
Und zum Abschluss präsentiere ich stolz: meine Ausbeute! (klein aber fein)
Werde nächstes Jahr auch eher auf die Buchmesse in Leipzig gehen, da soll es weniger voll/groß sein. Die Spielemesse in Essen... 2007 war ich echt begeistert, aber 2010 war es eher lahm, dieses Jahr kann ich leider nicht hin =/ In Erlangen war ich noch nie, möchte ich aber gerne mal hin.
AntwortenLöschenDas mit der Größe und dass man kaum was kaufen kann und erst recht keine Raritäten, hätte ich dir sagen können. Wäre trotzdem gern mitgekommen, va wegen Island. Mein Nicht-Lustig-Autogramm hab ich ja schon letztes Jahr bekommen :) J ist grade in Essen, kannst ihn ja dann ausfragen, wie es war.
AntwortenLöschenHugs, die Muffinqueen
Für mich ist Leipzig zu weit weg... :(
AntwortenLöschen@Her Majesty, the Muffinqueen: Die Island-Halle war echt langweilig. Beinahe stockdunkel und lauter Videowände, auf denen Leute beim Lesen zu sehen waren. Und dann zwei drei Regale mit isländischer Literatur... auf isländisch. Ich hatte es mir spannender vorgestellt...
@Usako: War nicht gut in Essen? Wir überlegen, ob wir mit einem Bekannten gehen sollen, der hat einen Spiele/Comic-Laden und ist selbst Spieleentwickler :)