28. Juni 2011

Comicfest München 2011

So, hier ist er nun, mein angekündigter Eintrag über das Comicfest in München! Was ich schreiben soll weiß ich noch nicht, daher wird der Eintrag wohl sehr bilderlastig sein. Ich hoffe, das ist kein Problem

Vielleicht fange ich einfach mal mit ein paar Gesamtimpressionen an. Das Comicfest fand nicht nur in einer Halle statt, sondern war über die Münchner Innenstadt verteilt. In diversen Museen fanden kleinere Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen statt und für Festbesucher war der Eintritt natürlich frei. Das Meiste spielte sich aber im Künstlerhaus am Karlsplatz ab, wo wir demnach auch die meiste Zeit verbracht haben.



Blick auf die Bühne mit den Signiertischen

Blick auf die Verlagsaussteller

Weitere Impressionen: (klick für größer)
 

Die Ausstellungen bestanden hauptsächlich aus eingerahmten Originalseiten- und Drucken verschiedener Comics und Manga. Unter anderem gab es die Monster des Alltags, Girmm's Manga, Batman und das Batmobil und Die Chronik der Unsterblichen.


Grimm's Manga Originaldrucke

Disney meets Fashion mit Vorlagebildern

Weitere Ausstellungsbilder: (klick für größer)


Und es wurde natürlich kräftig signiert! Es waren so viele Künstler da, wir konnten uns gar nicht von allen etwas holen, selbst wenn wir es gewollt hätten.


Guilhem zeichnet in den ersten Zarla-Band

Thorsten Kiecker zeichnet etwas in den ersten Ria-Band

Noch mehr Zeichner bei der Arbeit: (klick für größer)
 

Natürlich war das noch nicht alles. In einem kleineren Raum gab es regelmäßig Workshops für und mit Comiczeichnern und auch sonst saßen und lagen viele Leute lesend und zeichnend irgendwo herum. Die obligatorischen Cosplayer sind natürlich auch herum stolziert, aber da verkneif' ich mir mal einen Kommentar...


Workshop über Storytelling und Layout

Comicbörse am Samstag

Ein zwei Sachen haben wir aber auf jeden Fall noch mitgenommen: Eine Podiumsdiskussion und die Peng!-Preisverleihung.

Die Preisverleihung hatte vor allem ein sehr interessantes Vorprogramm. Erst gab eine drei-köpfige, zünftige Münchner Band ihr Stelldichein und am Ende spielten sie sogar das Batman-Theme! Da kochte natürlich der Saal. Danach kam noch eine Aufführung einer Cosplay-Gruppe, die sich "Strawberry-Heroes" nennt. Der ein oder andere mag sie vielleicht kennen und eventuell sogar mögen, mein Fall waren sie jedenfalls nicht, aber wenn etwas keinen Eintritt kostet sollte man auch nicht viel erwarten.
Die Preisverleihung ging recht flott. Das einzige zeitraubende waren die teilweise akustisch sehr schlecht verständlichen Laudationen und der ziemlich abstruse Inhalt derselben. Großes Gejohle gab es im Saal, als Sarah Burrini für Das Leben ist kein Ponyhof den Preis für den besten Webcomic bekam! Die restlichen Preise gingen an die Favoriten (sprich es war ziemlich vorhersehbar, wer gewinnt).

Zu später Stunde machten wir uns dann noch auf zu einer Podiumsdiskussion, die den fetten Stempel ab 18 bekommen hat. Das Thema: Moralvorstellungen in Mangas und Comics. Ich befürchtete schon, dass es sich um eine reine Sexdiskussion in diversen Manga handeln würde - und behielt recht. Das Thema Gewalt wurde nur sehr spärlich angeschnitten und auch die westlichen Zeichner kamen mir viel zu kurz. Auch die Diskussion selbst war ziemlich einseitig und vor allem eine Dame widersprach sich die ganze Zeit selbst. Der einzige, der mir sympathisch war (selbst Zeichner von nicht wirklich gewaltfreien Comics), durfte viel zu wenig sagen.
Während die Bilder zu Anfangs noch aus ziemlich unspektakulären Sex- und Vergewaltigungsszenen aus hetereo- und homoerotischen Mangas stammten, nahm der Ekelfaktor zum Ende hin drastisch zu. Die Japaner (natürlich nicht alle!) lieben detailreiche Darstellungen von sehr zweifelhaften Sexakten und schrecken, wie mein Freund und ich geschockt feststellen mussten, vor GAR NICHTS zurück. Tentakel, Aliens, Mädchen die aussehen als wären sie gerade mal 12 Jahre alt - sowas kennt man ja aus den weiten des Internets und schockt allein durch seine stetige Präsens nur noch latent. Die Bilder, die außerhalb Japans noch nicht so oft über den Bildschrim huschen, haben es hingegen ganz schön in sich! Der Diskussionsleiter beschrieb es dann auch ganz treffend, als er meinte, dass das unsere Zukunft wäre, da alles von Japan ca. nach 3 bis 5 Jahren in den Westen überschwappt. Sollte es soweit sein muss ich mich rechzeitig daran erinnern mir die Augäpfel entfernen zu lassen...
Die Diskussion (bzw. diese eine militante Dame, die diese dominierte) kam dann sozusagen zu dem Schluß, dass alle, die sich solche Bilder ansehen krank und (potentielle) Kindervergewaltiger sind. Mich ließ die Diskussin mit einem unguten Gefühl und der Frage zurück, was denn mit den Leuten ist, die solche Dinge zeichnen.

Aber alles in allem hatten wir viel Spaß auf dem Comicfest. Meiner Erkältung hat das ständige Umherlaufen und die fehlende Ruhe zwar nicht gerade gut getan, aber es steht ja jedem frei, wofür er seine Gesundheit opfert. Die Atmosphäre war auch ganz entspannt und viel familiärer als damals bei der Comic-Messe in Erlangen.

Und nun die obligatorischen Fragen (die eh keine Sau beantwortet ):
Wart ihr schonmal auf einer Comic-Messe oder so? Wie hat es euch gefallen? Und: gibt es überhaupt so etwas wie Moral im Comic/Manga, wenn doch eh alles Fiktion ist?

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