6. Juni 2011

Das große Spiel

Du bist mutig! Du bist stark! Du bist furchtlos!
Oder Du willst einfach nur Spaß haben?
Dann bist Du hier genau richtig!

Mit diesen Worten riefen die Initiatoren von Live In History zum Bruchenhorn-Turnier 2011 auf. Letztes Jahr hatten wir das Turnier leider verpasst (was ob des strömenden Regens vielleicht gar nicht so schlimm war) und deshalb wollten wir es uns dieses Jahr nicht nehmen lassen, das Spektakel einmal live, in Farbe und bei schönstem Wetter zu beobachten! Bevor ich jedoch meine Bilder für sich sprechen lasse ein, zwei Wörter zu Bruchenball:


Bruchenball ist ein Spiel aus dem Mittelalter, welches ursprünglich gar nicht als Spiel gedacht war, sondern als Training für Knappen. Diese sollten beweisen, ob sie stark und geschickt genug waren ihren verwundeten Herren, meist in schwerer Rüstung, aus dem Getümmel einer Schlacht retten zu können. Aus diesem Training entwickelte sich eine Art Spiel mit einem Lederball, der damals bis zu 140 kg wiegen konnte.
Der Name Bruchenball stammt von der Bekleidung, die während des Spiels erlaubt war. Einige Spieler nahmen Bruchenball im Mittelalter nämlich viel zu ernst und schmuggelten Waffen, Steine und andere Materialien unter ihrer Kleidung mit ins Spiel, um ihre Gegner zu verletzten. Um dies zu unterbinden wurde beschlossen, dass nur noch in der Bruche, einer mittelalterlichen Unterhose, gespielt werden durfte. Einige Spiele sind wohl auch ohne Bruche, also gänzlich nackt angetreten, was dem medivalen Klerus jedoch nicht so gefallen hat. Die Bruche wurde so also einzigstes, aber obligatorisches Kleidungsstück und Namensgeber für das Spiel.
Heute wiegt der Ball nur noch 15 kg und gespielt wird nicht auf einem Schlachtfeld, sondern auf einer Wiese in einem Kreis aus Stroh. Ziel ist es also, den Ball durch Schieben, Tragen, Drücken in die gegnerische Zielfläche zu bugsieren. Aber auch wenn das Spiel heute eher zur Belustigung und zum Spaß da ist, Mut, Geschicklichkeit und Kraft sind dennoch strikte Voraussetzungen, wenn man im Bruchenball erfolgreich sein will.

Aber nun genug der Worte, denn ich denke jeder ist jetzt wahnsinnig heiß darauf ein paar knackige Männer in mittelalterlichen Unterhosen zu bewundern!
Zu allererst das corpus delicti:

Diese eingefettete, 15 kg schwere Schönheit musste also in einem Kreis mit einem Durchmesser von 6 Metern von A nach B gebracht werden. Michael "Michl" Palm (Initiator und Seetroll-Besitzer) beschrieb diese 6 Meter auch als die "längsten 6 Meter der Welt".
Und diese mutigen Herren wälzten sich für uns bei größter Hitze heldenhaft in der bewässerten Wiese. Wie das ganze dann aussieht? Seht selbst:
Wunderschön, nicht wahr? Diese Anmut und Grazie...
Also wer da nicht sofort Lust bekommt mitzumachen oder zumindest mal staunend und anfeuernd am Strohkreis zu stehen, der hat weder Sinn für Ästhetik noch sportlichen Ehrgeiz!
Ach ja, das Siegerteam bekam übrigens dieses meisterhaft gebrandmarkte und namensgebende Horn als Trophäe:


Und, Lust bekommen???

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