Außerirdische in der Konstanzer Uni-Bib

Heute habe ich sie gesehen! In der Universität hatte ich eine Begegnung der dritten Art! Blaue, mit Rüsseln ausgestattete außerirdische Lebenformen haben sich einen neuen Lebensraum geschaffen, wo einst tausende von Studenten nach Büchern gesucht haben. Dort, zwischen Papier und Regalen hausen sie nun, die blauen Männchen, denn nur sie können noch in dieser Umgebung überleben. Wer jetzt an den kleinen blauen Elefanten aus der "Sendung mit der Maus" denkt, liegt vollkommen falsch! Andere, die sie auch gesehen haben, nennen sie "Asbestis", die Presse betitelt sie allerdings als "Reinigungspersonal".

Heute habe ich meine erste Ladung Bücher aus der nicht zugänglichen Bibliothek bekommen. In einem anderen Eintrag hatte ich ja schonmal von der Bib-Schließung erzählt, jetzt konnte ich endlich die ersten gereinigten Exemplare selbst in der Hand halten!

wirklich 100% asbestfrei!

Irgendwie sieht es schon lächerlich aus, wie die Asbestis unsere Bücher reinigen. Mit einem Staubsauger saugen sie die Seiten ab und mit einem Lappen werden die Buchdeckel abgewischt. So sollen also die Bücher vom ach-so-giftige Asbest gereinigt werden, für mich sieht das aber eher nach einer Art Plazebo aus. Der SWR hat es sogar geschafft diese possierlichen Tierchen bei ihrer Arbeit zu filmen und auch der Konstanzer Anzeiger hat diesen scheuen und seltenen Kreaturen einen Bericht gewidmet. Wen es also interessiert, der kann sich das putzige Treiben mal ansehen.
Jedoch kann nichts die Erfahrung toppen, diese äußerst seltene Lebensform mit eigenen Augen zu sehen. Dort wo wir jahrelang entlang spaziert sind, unsere Nasen tief in die Bücher gesteckt hatten und den Asbest, der damals noch "Lerneifer" hieß, eingeatmet haben, leben sie nun, die Asbestis. Nur ihnen ist es nun möglich, in diesen verseuchten Räumen zu Hausen, während wir sie durch die unzähligen Glasfenster beobachten können und uns eigentlich nur wünschen selbst durch die Gassen zwischen den Regalen tollen zu können...